D-STAR in der Schweiz: Unmut über die Umstellung des HB9HD-Relais

Ein Appell für mehr Koordination und Benutzerorientierung im Schweizer D-STAR Netz

In der Schweizer Amateurfunk-Community, insbesondere unter den D-STAR Nutzern, macht sich derzeit Unmut breit. Grund dafür ist eine jüngst erfolgte Umstellung des HB9HD-Relais, das nun standardmässig mit dem schweizerischen Reflektor REF098A statt wie bisher mit XLX229D verbunden ist. Diese Änderung, die offenbar auf Initiative eines OM aus Österreich erfolgte, sorgt für Verunsicherung und Frustration bei vielen Funkamateuren.

Hansruedi, HB9ENR, hat mir ein detailliertes Mail von Giuseppe, HB9TZS, weitergeleitet, das die Kernproblematik prägnant zusammenfasst. Giuseppe berichtet, dass einige OMs überrascht feststellten, dass über HB9HD niemand mehr zu hören war. Der Grund: Die Verbindung zu XLX229D, über den bislang viele Schweizer Relais erreichbar waren, ist gekappt. Stattdessen sind im neuen Verbund REF098A offenbar nur das Relais in Sursee und HB9HD selbst enthalten, während andere wichtige Schweizer Relais fehlen.

Zerböselung der Community und fehlende Kommunikation

Giuseppe stellt die Sinnhaftigkeit dieser Umstellung scharf in Frage, besonders in Zeiten, in denen ohnehin über zu wenig Betrieb im Amateurfunk geklagt wird. Er befürchtet eine weitere Zerböselung der kleinen D-STAR Community in der Schweiz, da die Funkfreunde nicht mehr so einfach zu finden sind. Das Umlinken des Relais sei für die Nutzer keine praktikable Lösung.

Die Konsequenzen sind bereits spürbar: Einige OMs sind bereits auf Hotspots umgestiegen und werden das Relais HB9HD künftig nicht mehr nutzen. Andere haben angekündigt, der Gruppe keine finanzielle Unterstützung mehr zukommen zu lassen. Dies kann keinesfalls das Ziel der Relais-Betreiber sein.

Der Ruf nach Koordination und Zusammenhalt

Giuseppe betont, dass man sich der technischen Entwicklung nicht verschliessen darf. Zwingend sei aber auch, dass die Relais-Betreiber in einem kleinen Land wie der Schweiz miteinander reden, sich zusammenraufen und solche Umstellungen gut organisiert anpacken. Nur so würden letztendlich alle profitieren und der Spass am Hobby bliebe erhalten.

Ich habe die Gegebenheiten auf der Webseite www.hb9hd.ch/digital geprüft und dort folgende Bestätigung gefunden: «Das D-Star-System ist momentan standardmässig mit dem schweizerischen Reflektor REF098A verbunden und auch im weltweiten Netz erreichbar. Die weiteren Konfigurationen sind noch im Gange.»

Persönliche Betroffenheit und Konsequenzen

Auch wir bei funkwelt.net sind über die Änderung nicht sehr erfreut. Über den XLX229 waren sehr viele Repeater erreichbar. Zudem sind bei uns und vielen befreundeten OMs alle Geräte, Hotspots und so weiter auf den XLX229 konfiguriert. Es ist bedauerlich, dass das Netz so weiter «zerrissen» wird. Leider scheint es, als könne man in dieser Situation nicht viel tun und müsse es wohl so hinnehmen. Als direkte Konsequenz haben wir unseren Hotspot, der mit XLX229 verlinkt ist, gestartet und werden den Repeater Oberheid für D-STAR vorerst nicht mehr nutzen.

Wir werden die Entwicklungen rund um die Umstellung des HB9HD-Relais auf D-STAR in der Schweiz weiterhin aufmerksam verfolgen. Es bleibt spannend zu sehen, ob sich diese Änderung positiv oder negativ auf die Nutzung und die Gemeinschaft auswirken wird. Wir warten gespannt ab, welche Erfahrungen die Funkamateure in den kommenden Wochen und Monaten machen werden.. Es wird sich zeigen wie viele der Repeater dem folgen werden… schade ich mochte den Reflektor XLX229 der von der Swiss ARTG betrieben wird sehr.

1 Ein Gedanke zu “D-STAR in der Schweiz: Unmut über die Umstellung des HB9HD-Relais

  1. Karl Antworten

    Unmut bei den D-STAR Sysops

    Mein Name ist Karl, HB9DSE. Ich betreibe die D-STAR Repeater HB9AW mit den Modulen B und C seit 2008.

    Die HB9AW Repeater sind Original ICOM-Repeater und wurden auch immer mit ICOM Gateway-SW betrieben. Leider hat der alte Supermicro 386er Rechner vor 5 Jahren gute Dienste geleistet, bevor er den Geist aufgab. Damals war es nicht möglich, an neue Gateway-SW zu gelangen, und der Repeater arbeitete von da an nur im Lokalbetrieb.

    Anfangs 2025 wurde ich auf Timm OE5STM aufmerksam. Ich gelangte mit der Bitte an ihn, mir beim Aufsetzen des neuen Gateway-Rechners und der Integration ins ICOM D-STAR Netz behilflich zu sein.

    Dank seinem großen Wissen und seinen Kontakten konnte HB9AW wieder mit Erfolg ins internationale D-STAR Netz integriert werden. Die Betriebserfahrungen sind ausschließlich positiv: perfekte Sprachqualität, größere Reichweite und die Tatsache, dass alle Funktionen wie in den Handbüchern verzeichnet auch brauchbar sind. All das ist bei den Nachbauten nicht gegeben.

    Wir Sysops haben uns an einer gemeinsamen Sitzung in Bassersdorf getroffen und die D-STAR-Situation in HB besprochen und analysiert. Wir sind zum Schluss gekommen, dass kein Weg über neue Rechner-Hardware hinwegführt und wir zurück zur Original Icom SW gehen werden.

    HB9HD hat nun den Schritt mit Erfolg getan; HB9W und HB9BO werden unmittelbar folgen und auch auf den Schweizer REF089 verlinken.

    Aber wie immer: Allen Recht getan ist eine Kunst, die niemand kann….

    Reaktionen auf die Umstellung
    Leider entrüstet sich ein Ostschweizer OM massiv, verschickt Hetz- und Hassmails und stachelt weitere OMs gegen die Neuerungen auf. Keine 48 Stunden nach der Umstellung wurde ein regelrechter Shitstorm losgetreten.

    Leider wird, ohne sich mit der Materie zu befassen, massiv gehetzt, ja es wird sogar direkt auf Personen geschossen und mit Vorwürfen um sich geworfen. Solche Machenschaften sind unsportlich und haben mit dem Geist des Amateurfunks nichts zu tun.

    Verantwortlich für die Sache bin ich, HB9DSE. Ich bin im Netz gut zu finden. Ich bin die treibende Kraft hinter den Umstellungen. Wer also Auskünfte wünscht, kann sich gerne an mich wenden.

    Ich bin überzeugt, dass wir ein tolles D-STAR Netz mit dem REF098 in der Schweiz aufbauen können. Ich bin auch überzeugt, dass sich die Hitzköpfe bald beruhigen werden.

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