Ich bin viel mit dem Wohnmobil unterwegs, damit ich auch auf meinen Reisen auf dem 80m Band QRV sein kann habe ich mir einen Monobanddipol gebaut. Eigentlich könnte man ohne grosse Probleme den Dipol auch ohne Mantelwellensperre betreiben. Da ich gerne an meinen Antennen bastle, hatte ich mir das Ziel gesetzt einen möglichst leichten 1:1 Balun zu bauen. Was sind die Vorteile des 1:1 Baluns?

  1. lässt Gegentaktströme ungehindert durch
    Der Energiefluss durch gleich große aber entgegengesetzte Ströme von der Antenne
    zum TRX, vom TRX zur Antenne wird nicht beeinflusst.
  2. stellt Gleichtaktströmen einen möglichst hohen Widerstand entgegen
    Als eine Drossel stellt er an der Einbaustelle für den Gleichtaktstrom einen Impedanz
    mit hohem induktivem Widerstand dar (Gleichtaktdrossel, Common-Mode Choke).
    Mantelströme werden wirksam reduziert bzw. im Idealfall unterdrückt.

Der 1:1 Strombalun wirkt für Gleichtaktströme wie eine verlustbehaftete Drosselspule, wie ein Sperrglied . Er besteht aus einer Übertragungs-Leitung, die auf einen Kern gewickelt wird. Als Leitung dient entweder ein paralleler Draht, oder ein Koaxialkabel. Anstatt eines Kerns reicht unter Umständen auch nur das Aufwickeln zu einer Luftspule.
Betrachtet man die Teilströme auf beiden Leitern der Leitung, so sind diese betragsgleich, aber entgegengesetzt gerichtet. Sie sind im Gegentakt. Das magnetische Feld der Ströme hebt sich im Idealfall auf, so dass im Kern in Summe kein magnetischer Fluss auftritt. Anders beim Auftreten von Unsymmetrie und Mantelströmen in Form von Gleichtaktströmen. Der Balun wird für die Gleichtaktströme zur Drosselspule. Die Induktivität der Spule bestimmt mit ihrem induktiven Widerstand die Drosselwirkung die den Gleichtaktanteilen entgegensetzt wird. Der Wellenwiderstand der verwendeten Leitung soll dem geometrischen Mittel zwischen Ein- und Ausgangsimpedanz entsprechen.

In einem ersten Schritt habe ich mir eine Kunstoffbox einen Ferritkern und das nötige Kleinmaterial wie Schrauben und Drähte zusammen gesucht. Gut liegt in meinem Hobbyraum immer genügend Material bereit.

Als erstes habe ich die Wicklung um den Ferritring erstellt.

Wickeln eines 1:1 Strombaluns Mantellwellensperre
Wickeln eines 1:1 Strombaluns Mantellwellensperre
Einbau in die Kunstoffbox mit Anschlüssen für die Dipoldrähte
Einbau in die Kunstoffbox mit Anschlüssen für die Dipoldrähte

Danach habe ich das ganze in die Kunstoffbox montiert, links und rechts sind die Anschlüsse für die Dipoldrähte ersichtlich. Die Schraube oben dient lediglich als Aufhänge Hilfe und hat sonst keine Funktion.

fertige Box für den Anschluss des Dipols
fertige Box für den Anschluss des Dipols

Die Drähte für den Dipol liegen auch bereit, ich werde die Antenne demnächst aufstellen und die Abstimmung der Länge der Drähte durchführen.